Liebes HR-Team,
Im Verlauf meines jüngsten Bewerbungsprozesses habe ich eine Entscheidung erhalten, die mich nachdenklich und enttäuscht zurückgelassen hat. Trotz einer vielversprechenden Bewerbung und einem Gespräch, das von allen Beteiligten als positiv bewertet wurde, wurde mir keine Testzeit angeboten. Diese Erfahrung hat mich dazu veranlasst, tiefer über den Wert von Fairness und Neutralität in Entscheidungsprozessen nachzudenken und deren Einfluss auf das Vertrauen und die Integrität von dieser Community zu hinterfragen.
Nach dem Gesprächs habe ich konstruktives Feedback erhalten, insbesondere von Tom, der als außenstehender Beobachter das Gespräch verfolgt hat. Seine Rückmeldungen haben mir das Gefühl gegeben, dass meine Leistung und meine Qualifikationen durchaus überzeugend waren. Dennoch führte dies nicht zu einer positiven Entscheidung für meine Person, was mich zu der Überzeugung bringt, dass hier nicht allein auf objektive Kriterien abgestellt wurde. Vielmehr habe ich den Eindruck, dass Faktoren wie mein Ruf und möglicherweise mein Migrationshintergrund eine unbewusste Rolle gespielt haben könnten.
Als Grund für die Ablehnung wurde mir genannt, dass meine Ziele nicht den Erwartungen entsprochen hätten. Diese Begründung erscheint mir jedoch fraglich, insbesondere da das HR-Team nicht unmittelbar mit der betroffenen Einheit verbunden ist und daher die Bedeutung meiner Ziele in diesem Kontext möglicherweise anders bewertet werden sollte. Einige User aus der betreffenden Einheit, mit denen ich zuvor in Kontakt stand, zeigten sich durchaus positiv gegenüber meinen Zielen und sahen Potenzial in meinen Vorhaben. Dies habe ich auch im Gespräch zur Sprache gebracht, doch leider scheint dies keinen Einfluss auf die Entscheidung gehabt zu haben. Ich frage mich daher, ob ich wirklich als gleichwertiger Kandidat behandelt wurde, oder ob Vorurteile und Vorbehalte meine Chancen beeinträchtigt haben.
Ich gebe offen zu, dass ich in der Vergangenheit eine „Troll“-Vergangenheit hatte, doch diese Phase habe ich längst hinter mir gelassen. Ich habe bewusst an meiner persönlichen und professionellen Entwicklung gearbeitet und bin entschlossen, eine seriöse und produktive Seite von mir zu zeigen. Es schmerzt, dass mir dennoch keine Möglichkeit gegeben wurde, dies unter Beweis zu stellen. Stattdessen fühle ich mich in meiner Vergangenheit festgehalten, als würde mir meine Entwicklung nicht zugetraut oder abgenommen werden.
An dieser Stelle möchte ich betonen, dass ich keine Revision der Entscheidung fordere. Vielmehr appelliere ich an das HR-Team und an alle Entscheidungsträger, ihre Methoden und Kriterien zu reflektieren. Ist es wirklich gerecht, Entscheidungen aufgrund von subjektiven Einschätzungen oder Vorurteilen zu treffen, anstatt sich auf objektive Fakten und aktuelle Entwicklungen zu stützen? Werden Kandidaten tatsächlich neutral und unvoreingenommen behandelt, oder spielen unbewusste Vorurteile eine größere Rolle, als uns lieb ist?
Ich hoffe, dass solche Entscheidungen in Zukunft auf einer wirklich fairen und objektiven Grundlage getroffen werden, um allen Bewerbern die gleichen Chancen zu bieten.
Mit freundlichen Grüßen,
Grady